Niedersachsen: Missbrauchsfälle in Kirche? Pfarrer räumt Fehler ein


Stand: 23.03.2024 14:54 Uhr

Nach Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs hat ein Pfarrer der evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer (Ostfriesland) Fehler eingeräumt. Mittlerweile hat sich eine zweite mutmaßlich Betroffene gemeldet.

Bei Jugendfreizeiten in den 1980er-Jahren sei es zu den mutmaßlichen Übergriffen gekommen, teilte ein Sprecher der Kirche am Freitag mit. Der Pfarrer habe ein “Fehlverhalten” eingeräumt. Gegen ihn läuft seit Juli 2023 ein Disziplinarverfahren, nachdem sich eine erste Betroffene bei einer im vergangenen Jahr eingerichteten Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt gemeldet hatte. Strafrechtlich seien die Fälle verjährt.

Disziplinargericht entscheidet über mögliche Strafe

Da sich eine weitere Betroffene gemeldet hat, müssten die Ermittlungen ausgeweitet werden, sagte der Sprecher weiter. Von Anfang an habe die Kirche dafür einen externen Juristen beauftragt. “Für die Betroffenen ist diese Verlängerung des Verfahrens eine Zumutung”, sagte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden. Allerdings sei sie notwendig. Das Disziplinargericht der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entscheidet laut Bei der Wieden nach Abschluss der Ermittlungen über mögliche Strafen gegen den Pfarrer.

Kirchenpräsidentin: Betroffene werden ernst genommen

“Wir klären auf, wenn uns Fälle sexualisierter Gewalt bekannt werden und wir sorgen nach unseren Möglichkeiten dafür, dass die Täter und Täterinnen zur Rechenschaft gezogen werden”, so die Kirchenpräsidentin weiter. Betroffene würden ernst genommen und ihnen werde Unterstützung zur Verfügung gestellt.



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